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Jeder , der sich mit der Guppyhochzucht beschäftigen möchte , kommt nicht am Thema Genetik vorbei , aber einfachste Regeln der Vererbung zu kennen , soll für den Anfang genügen ! Wir brauchen diese Regeln , damit wir überhaupt gezielt züchten können und nicht alles drunter und drüber läuft und wir unser schönes Hobby vorschnell wegen vermeidbarer Fehler aufgeben ! |
1. Mendelsche Regel (Uniformitätsregel) : |
Kreuzt man zwei verschiedene reine Rassen miteinander , so sind die Nachkommen in der F1-Gerneration unter sich alle gleich , und zwar ist es gleichgültig , ob die eine oder die andere Rasse Vater oder Mutter war ( Gleichheit reziproker Bastarde ) . Die Bastarde zeigen entweder nur das dominante Merkmal des einen Elternteils , oder sie nehmen eine Zwischenstellung zwischen den Elternmerkmalen ein ( intermediäre Bastarde ) . Dazu nun ein Beispiel : Wir kreuzen ein reinerbiges Guppieweibchen der Grundfarbe grau ( GG ) mit einem reinerbigen Männchen der Grundfarbe blond ( bb ) , blond ist hierbei natürlich rezessiv , grau ist immer dominant . Daher sind alle Nachkommen der F1-Generation , wie die Mutter , grau . Was geschieht nun , wenn wir diese F1-Tiere wieder miteinander verpaaren ? Die : |
2. Mendelsche Regel (Spaltungsregel) : |
tritt in Kraft , diese lautet wie folgt : Kreuzt man die Individuen der F1-Generation unter sich , so ist die zweite Bastardgeneration , F2 , nicht gleichförmig , sondern spaltet sich in verschiedene Formen auf ; stets treten die grundsätzlichen Merkmale der beiden Großeltern ( P ) wieder hervor , und zwar in bestimmten Zahlenverhältnissen . Diese sind verschieden , je nachdem , ob die Merkmalsbildung in den Bastarden intermediär ist oder ob ein Merkmal dominiert ( letzteres in unserem Fall ) . Es entstehen 3 phänotypisch graue Tiere und ein blonder Guppy , also grau 3 : blond 1 |
3. Mendelsche Regel (Neukombinationsregel) : |
Kreuzt man zwei Individuen einer Art, die sich in mehreren Merkmalen reinerbig unterscheiden, so gelten für jedes Merkmal Uniformitäts- und Spaltungsregel. Neben den Merkmalskombinationen der Parentalgeneration treten in der 2. Filialgeneration neue Merkmalskombinationen auf. Und zwar in dem Verhältnis 9:3:3:1 |
Grundfarbengenetik : |
Wildgrau ist immer dominant , alle anderen Grundfarben sind rezessiv ! Wir wollen hier folgende Grundfarben betrachten :
aa BB GG RR |
Albino , Pigmentierung kann völlig fehlen , rote Augen |
AA bb GG RR |
Blond , dunkler Farbstoff fehlt fast völlig ; Tiere sehen gelblich aus |
AA BB gg RR |
Gold , dunkler Farbstoff fehlt zur Hälfte , dunkle Schuppenränder , Tiere sehen gelblich aus |
AA BB GG rr |
Blau , roter und gelber Farbstoff fehlt , daher sehen die Tiere blau aus |
Entsprechend gilt dann :
AA bb gg RR |
Creme ; (aus blond und gold) mit/ohne schwarze Pigmentierung , stets schwarze Augen |
AA bb GG rr |
Weiß ; (aus blond und blau) gelbe und rote Pigmente fehlen , die schwarzen sind stark verkleinert , die Tiere sehen weiß aus , aber stets mit schwarzen Augen |
AA BB gg rr |
Silber (aus blau und gold) ,gelbe und rote Pigmente fehlen , dunkle Schuppenränder . |
Wie erhalten wir nun Neukombinationen wie z.B. die Grundfarbe creme ? Wir verfahren wie folgt : Wir verpaaren ein reinerbig goldenes Tier mit einem reinerbig blonden , in der F1-Generation erhalten wir nun phänotypisch graue Tiere (1.Mendelsche Regel ) . Nun bloß nicht alles hinschmeißen und aufgeben , denn wenn wir nun diese mischerbigen grauen F1-Tiere wieder untereinander verpaaren , erhalten wir in der F2-Generation wieder reinerbig blonde , reinerbig goldene , graue und ein paar wenige , reinerbige cremefarbene Tiere ! Diese creme Guppys züchten wir nun völlig rein weiter und erhalten immer wieder creme Guppys . Diese Tiere treten in der F2-Generation im Verhältnis 1:16 , oder besser 9:3:3:1 auf . Ebenso verfahren wir bei allen anderen doppelt rezessiven Grundfarben . |
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